Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Journalistinnen und Journalisten,
wir laden Sie sehr herzlich zur SONNTAGSMATINEE 02 am 07 NOV 2021 ins Große Festspielhaus ein!
Das Violinkonzert des Wahlwieners Johannes Brahms, eines der berühmtesten und am meisten gespielten Werke der Gattung, erlebte seine Uraufführung am Neujahrstag 1879 in Leipzig mit dem Komponisten am Pult und dem Widmungsträger Joseph Joachim als Solisten – und nicht, wie in der Literatur oft fälschlich vermerkt, in Wien. Dort spielte Joachim das Stück aber bereits zwei Wochen später und Brahms berichtet darüber an die Freundin Elisabeth von Herzogenberg: „… einige Kleinigkeiten waren sogar besser, zum Beispiel das Publikum freundlicher und lustiger.“ Und: „…die Kadenz ist bis zum hiesigen Konzert so schön geworden, dass das Publikum in meine Koda hineinklatschte.“ Die originale Solokadenz des ersten Satzes stammt nicht von Brahms, sondern von Joachim – ganz in der klassischen Tradition, die an dieser Stelle dem Solisten das Recht zur Improvisation gab. Brahms schrieb also nicht im stillen Genie-Kämmerlein, sondern im ständigen Austausch mit dem Interpreten. Wir freuen uns sehr, dass der junge chinesische Geiger Ziyu He für Karen Gomyo einspringen wird, die leider kurzfristig absagen musste.
Von September 1892 bis April 1895 lebte Antonín Dvořák großteils in den USA und unterrichtete Komposition am neuen New Yorker Konservatorium. Den Sommer 1893 verbrachte er in Spillville in Iowa. Die idyllische tschechische Auswanderersiedlung in einer fruchtbaren, sanften Landschaft wird mitunter mit dem Largo der „Symphonie aus der Neuen Welt“ in Verbindung gebracht. Das Werk war aber in dieser Zeit bereits vollendet, die triumphale New Yorker Uraufführung im Dezember stand noch bevor. In wunderbarer Weise verbinden sich in der 9. Symphonie böhmisches und amerikanisches Melos, Polka-Rhythmus und archaische indigene Tänze zu einer wahren „Weltmusik“.
PROGRAMM
RICCARDO MINASI
Dirigent
ZIYU HE
Violine
MOZARTEUMORCHESTER SALZBURG
Johannes Brahms 1833–1897
Violinkonzert D-Dur op. 77
I Allegro non troppo
II Adagio
III Allegro giocoso, ma non troppo vivace
Kadenz von Joseph Joachim
Antonín Dvořák 1841–1904
Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95
„Aus der Neuen Welt“
I Adagio – Allegro molto
II Largo
III Scherzo. Molto vivace
IV Allegro con fuoco
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