Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Journalistinnen und Journalisten,
als Hans Werner Henze am 27. Oktober 2012 im Alter von 86 Jahren starb, waren sich alle Nachrufer darin einig, dass die Musikwelt einen der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts verloren hat. Henze war Salzburg episodisch eng verbunden; zwei seiner Opern wurden bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt. Und von 1962-1967 leitete er eine Meisterklasse für Komposition an der Universität Mozarteum. Im Rahmen des
HEIMSPIEL KAMMERMUSIK 02 am 18 NOV 2022 laden wir Sie sehr herzlich zu einer
Hommage à Hans Werner Henze ins Orchesterhaus ein, um diesem Ausnahmekomponisten mit Salzburg-Bezug in den Fokus zu stellen und zu würdigen!
Henze schrieb die Konzertmusik für Violine und kleines Kammerorchester im Winter 1943/44, damals war er Student der Staatsmusikschule Braunschweig, für seinen Kommilitonen Kurt Stier, der später Konzertmeister an der Bayerischen Staatsoper wurde. Man probte über Weihnachten im Waschraum der Schule, doch sein Werk hat Henze nie gehört: Die Kommilitonen wurden zum Kriegsdienst eingezogen, er selbst kam am 8. Januar zum Reichsarbeitsdienst nach Ostpreußen. Nach dem Krieg machte Henze enorm schnell Karriere, 1947 wurde seine erste Symphonie uraufgeführt, doch Anfang der Fünfzigerjahre floh er vor der ideologischen Engstirnigkeit eines nun einsetzenden radikalen Fortschrittsglaubens in der zeitgenössischen Musik nach Italien und blieb dort. Die Konzertmusik hatte er im Kopf immer dabei, auch in seiner Autobiografie erwähnt er sie.
Veröffentlicht wurde sie aber erst vor wenigen Jahren, nachdem die Witwe von Kurt Stier die handschriftliche Partitur dem Schott-Verlag überließ. Mit der Konzertmusik veröffentlicht Schott das bislang früheste Werk von Hans Werner Henze.
Bei den Salzburger Osterfestspielen 2020 hätte die Uraufführung stattfinden sollen, die jedoch wegen der Pandemie ausfiel. Der Bayerische Rundfunk sorgte dann 2021 in einem Studio-Radiokonzert für eine Uraufführung. Mit unserer Aufführung im Orchesterhaus des Mozarteumorchesters kehrt das Werk jetzt nach Salzburg zurück…
„Il Vitalino raddoppiato“ ist ein Stück mit Salzburg Bezug, wurde es doch 1977 von Gidon Kremer bei den Festspielen uraufgeführt! Und bei den „Drei Mozart‘schen Orgelsonaten“ handelt es sich um Instrumentierungen von Salzburger Gelegenheitswerken Mozarts, die dieser für die von Fürsterzbischof eingekürzten Messen im Dom geschrieben hatte. Und mit der Verwendung der Viola d’Amore, Harfe und Gitarre ist die Instrumentierung äußerst apart.
PROGRAMMHans Werner Henze 1926 – 2012Konzertmusik für Solo-Violine und kleines Kammerorchester
Il Vitalino raddoppiato
Ciacona per violino concertante ed orchestra da camera
3 Mozartsche Orgelsonaten für 14 Spieler
Foto: Lin Liao, Copyright: Kirsten Nijhof
LIN LIAO, Dirigentin
Die in Deutschland lebende taiwanische Dirigentin Lin Liao zeichnet sich durch ein breites Repertoire von der Klassik bis zur Moderne, eine große Offenheit gegenüber neuen Kunstformen sowie vielfältige Erfahrungen mit spartenübergreifenden Programmen und Projekten aus.
Nachdem sie in der Spielzeit 2021/22 unter anderem beim Ensemble Contrechamps, den Bamberger Symphonikern, dem WDR Sinfonieorchester und dem Ensemble Modern zu Gast war, steht gegen Ende der Saison ein Konzert anlässlich des 70. Geburtstages von Philippe Manoury auf dem Programm: Dessen monumentale Raumklangkomposition Ring bringt sie im Juni in der Philharmonie de Paris mit dem Orchestre de Paris zur Aufführung, neben einem neuen Werk von Misato Mochizuki sowie Marco Stroppas Come Play With Me. Auch die vergangenen beiden Spielzeiten waren trotz der Pandemie reich an Höhepunkten. Lin Liao leitete Konzerte und Produktionen mit dem Ensemble intercontemporain, Ensemble Modern, Ensemble Ascolta, dem Mozarteumorchester Salzburg, WDR Sinfonieorchester sowie mit dem Festivalorchester des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Darüber hinaus konzipierte und erarbeitete sie mit Mitgliedern des WDR Sinfonieorchesters eine multimediale Realisierung von Karlheinz Stockhausens Tierkreis.
Lin Liao studierte Komposition und Klavier an der Taipei National University of the Arts und schloss anschließend ihr Dirigierstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien mit Auszeichnung ab. Weitere künstlerische Impulse bekam sie bei Meisterkursen unter anderem mit Bernhard Haitink und Leif Segerstam. Pierre Boulez und Peter Eötvös erkannten früh die Qualitäten der jungen Dirigentin und übertrugen Lin Liao das Dirigat von Stockhausens Gruppen beim Lucerne Festival 2007. Seitdem verbindet sie eine intensive Zusammenarbeit mit Peter Eötvös, der sie unter anderem 2009 zum Holland Festival einlud: Dort assistierte sie ihm für die Aufführung des Gesamtwerks von Edgar Varèse und leitete Proben mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra und dem Ensemble Asko|Schönberg.
Foto: Ziyu He, Copyright: Pia ClodiZIYU HE, Violine
Der herausragende junge Geiger Ziyu He war einer der jüngsten Solisten der Wiener Philharmoniker, als er 2017 im Alter von nur 18 Jahren im Musikverein mit diesem Weltklasseorchester unter Adam Fischer debütierte. Im Jahr davor gewann er sowohl den Internationalen Mozart-Wettbewerb in Salzburg als auch den Yehudi-Menuhin-Wettbewerb und 2014 war er der Eurovision Young Musician of the Year.
Zu seinen Orchesterauftritten gehören Konzerte mit den Wiener Philharmonikern, dem Mariinsky Orchester St. Petersburg, dem Macau Orchestra, dem Wiener Kammerorchester, dem RAI National Orchestra, dem Ulster Orchestra, den Bochumer Symphonikern, China Philharmonic, Shanghai Philharmonic, Peking Symphony Orchestra, dem Orchestra of the National Center for the Performing Arts, dem Georgian Philharmonic Orchestra, der Filarmonica del Teatro Comunale di Bologna, dem Orchestra della Toscana, Zagreb Philharmonic, dem Singapore Symphony Orchestra und dem Mozarteum Orchester Salzburg. Er arbeitet mit Dirigenten wie Adam Fischer, Christopher Warren-Green, Choo Hoey, Tung-Chieh Chuang, David Brophy, Diego Matheuz, Guoyong Zhang, Howard Griffiths, Ilyich Rivas, Joji Hattori, Kazuki Yamada, Kerem Hasan, Kriistina Poska, Lu Jia, Michele Nitti, Nikoloz Rachveli, Pietari Inkinen, Riccardo Minasi, Steven Sloane, Valery Gergiev und regelmäßig mit Hans Graf zusammen.
Ziyu He begann im Alter von fünf Jahren in seiner Heimat China bei Xiangrong Zhang Geige zu lernen. Mit nur 10 Jahren wurde er von Paul Roczek eingeladen, bei ihm in Salzburg an der Universität Mozarteum zu studieren. Dort schloss Ziyu im Sommer 2021 sein Masterstudium ab und setzt derzeit sein postgraduales Violinstudium bei Benjamin Schmid und Paul Roczek sowie sein Bratschenstudium bei Thomas Riebl fort. Er spielt eine Geige von Andrea Guarneri aus dem Jahr 1688, die ihm freundlicherweise von einem großzügigen privaten Sponsor zur Verfügung gestellt wurde.
Tickets für das
HEIMSPIEL KAMMERMUSIK 02 gibt es
hier!
HEIMSPIEL KAMMERMUSIK
Außergewöhnliche Programme in außergewöhnlichen Besetzungen Unter dem neuen Titel „Heimspiel Kammermusik“ findet die bereits etablierte und beliebte Kammermusikreihe „Viertel nach acht“ mit Mitgliedern des Mozarteumorchesters und Gästen ihre Fortsetzung. In ungezwungener Atmosphäre und teils außergewöhnlichen Besetzungen kommen von den MusikerInnen selbst konzipierte Programme zu Gehör, die nicht alle Tage zu erleben sind. Und im Anschluss an die Konzerte gibt es bei geöffneter Bar im Foyer Gelegenheit zu einem ungezwungenen Austausch zwischen Mitwirkenden und Publikum. Künstlerinnen und Künstler zum Greifen nah.
In Kooperation mit dem Verein der Freunde des Mozarteumorchesters Salzburg
Foto Orchesterhaus: Dirk Noy
Wir würden uns sehr freuen, Sie zum HEIMSPIEL KAMMERMUSIK 02 im Orchesterhaus begrüßen zu dürfen!
Mit freundlichen Grüßen,

Mag. Juliane Breyer
PR & Marketing
Mozarteumorchester Salzburg